V.A. Der Text ist meine Party

Der Text ist meine Party – Die Hamburger Schule 1989-2000 (VÖ: 7.6.2024)

»Der Text ist meine Party – Die Hamburger Schule 1989-2000« ist das musikalische Pendant zum gleichnamigen Buch von Jonas Engelmann (Ventil Verlag). Auf der Compilation finden sich viele Musiker:innen, die auch im Buch zu Wort kommen und einige mehr. Das Album erscheint am 7. Juni bei Tapete Records.

Tracklist

A1. Kolossale Jugend – Party
A2. We Smile – Kind und Kegel
A3. Bernd Begemann – Hitler - menschlich gesehen
A4. Cpt. Kirk &. – Kommt alle zugleich nach D
A5. Die Braut haut ins Auge – Lauf los
A6. Die Fünf Freunde – Schlechte Laune
A7. Die Sterne – Alles oder niemand
A8. Die Regierung – Ein Idiot mehr
A9. Die Goldenen Zitronen & Easy Business & IQ – Die Bürger von Hoyerswerda und anderswo

B1. Blumfeld – 2 oder 3 Dinge, die ich von dir weiß
B2. Concord – Ich fürchte fast es ist mir egal
B3. Huah! – Der Krieg-Song
B4. Tocotronic – Die Welt kann mich nicht mehr verstehen
B5. Stella – Sie sagt
B6. Ostzonensuppenwürfelmachenkrebs – Von Haus aus allein
B7. JaKönigJa – Die Stadt im Sommer
B8. Sport – Du und deine Welt
B9. Kante – Die Summe der einzelnen Teile (Radio Mix)

Jonas Engelmann: Der Text ist meine Party – Eine Geschichte der Hamburger Schule (Buch-VÖ: 7.6.24)

»Ich bin neu in der Hamburger Schule« haben Tocotronic 1995 gesungen. »Die Lehrer sind alle ganz nett hier und die meisten meiner Mitschüler auch.« Doch wer sind die »Lehrer« dieser 1993 gegründeten Band, die erst spät zu der unter dem Namen »Hamburger Schule« bekannten Szene gestoßen ist? Und wie blicken die »Mitschüler« heute auf die Musikszene, die sich ab Mitte der Achtziger an den Tresen, in den Übungsräumen und Konzertsälen der Hansestadt entwickelte?

Zu einer Zeit als Deutschpunk stumpfer und die Neue Deutsche Welle schlagerhafter wurde, entstand irgendwo dazwischen etwas Neues, Eigenes. Noch ohne Trainings­jacken, Seitenscheitel und deutsch-sprachige Texte herrschte zunächst eine musikalisch wilde Mischung vor – Alternative neben Northern Soul, Punk neben Noise, Pop neben Instrumentalmusik. Erst nach und nach schälte sich der deutsch-sprachige, intellektuelle Diskurs­pop heraus, der zum Markenzeichen – und Klischee – der Hamburger Schule wurde und Bands wie Blumfeld, Die Sterne oder Tocotronic zu überregionaler Bekanntheit führte.

»Der Text ist meine Party« begleitet zahlreiche Akteur:innen auf ihrem Weg aus der Provinz nach Hamburg. Viele der Musiker:innen hatten in der Punkszene die Selbst­ermächtigung, den Do-it-yourself-Ethos erlernt und gründeten Bands und Tonstudios, Labels und ­Konzertorte. Die Vielfältigkeit der Musikszene Hamburgs der letzten Jahrzehnte beschreiben unter anderem:

Bernd Begemann, Myriam Brüger (L'Age D’Or),
Ale Dumbsky (Buback)
Ebba & Jakobus Durstewitz (JaKönigJa)
Charlotte Goltermann (L'Age D’Or)
Carsten Hellberg (Ostzonen­suppenwürfelmachenkrebs)
Bernadette La Hengst (Die Braut haut ins Auge)
Oliver Hörr (Boy Division)
Bernd Kroschewski (Boy Division, Hrubesch Youth)
Tobias Levin (Cpt. Kirk &.)
Dirk von Lowtzow (Tocotronic)
Jan Müller (Tocotronic)
Hans Nieswandt (Whirlpool Productions)
Carol und Chris von Rautenkranz
Knarf Rellöm (Huah!)
Frank Spilker (Die Sterne)
Linus Volkmann
Rebecca ›Nixe‹ Walsh
Frank Werner (Fast Weltweit)
Thorsten ›Taucher‹ Wessel (Ostzonensuppenwürfel­machenkrebs)